LJEM – Tag 2

All-focus

Zweiter LJEM-Tag, drei Runden, vier Geschichten.
Der Bademantel.
Die erste Runde sollte so schön werden. Also, auch ästhetisch ansprechend schön, ebenweil Tönjes seine erste Partie am Dienstag im morgendlichen Bademantel spielen wollte. Durfte er nicht nach Ermessen der Saalleiter und verlor vermutlich einzig und allein deswegen eine Qualität, sodass er mit sauberen Endspurt die Partie Remis beendete. Sein modischer Enthausiasmus sprach allerdings den Ehrgeiz von Jan-Luca und Samir an, sodass die beiden ihre Partien äußerst souverän gewinnen konnten. Erstgenannter wandelte seinen Vorteil kontinuierlich in eine gewonnene Stellung um, Samir profiierte von der Vorbereitung und ließ keinerlei Gegenspiel zu. Finn wiederum war von all
den Geschehnissen so überwältigt, dass er versehentlich einen Bauer verlor und die Remischancen im Endspiel auslies.
Jelte hat von dem Bademantelskandal gar nichts mitbekommen und spielte mal eben viereinhalb Stunden (!) bis zur gerechtfertigten Punktteilung, weil seine Gegnerin den minimalen Vorteil ausnutzen wollte, aber nicht verwandeln konnte. Bei Samuel flogen in den frühen Tagesstunden Figuren vom Brett, Augenzeugen wissen nicht genau, was passiert ist. Er gewann schließlich deutlich. Erweist sich der Bademantel als unser neuer
Vereinsinterne Rahmenturniere. Nicht nur der Veranstaltungsplan der LJEM hält spannende Turniere wie das Mannschaftsblitz (Montag, geteilter 9. Platz von 14) oder das Überraschungschachturnier (an dem Jelte und Samuel heute teilgenommen haben). Der Schauplatz der Landesjugendeinzelmeisterschaft hält viele Momente zum Wettkampf bereit. Hier eine kleine Auswahl unserer mannschaftsinternen Wettkämpfe.
– Ganz klar: Bester Segeberger Spieler sein in der U18. Wenn so viele Spieler aus einem
Verein um die vorderen Plätze, entstehen Spannungen. Vereinsinterene Duelle sind immer
und machen jede Blitzpartie, jedes Besserwissen, jedes Rumgealber spannender. Alles auf
kollegialer Basis, versteht sich.
– Fifa-Fussball. Auch virtueller Sport ruft den Gewinnergeist hervor. Früher haben sie
draußen die Bälle über die Mauer gebolzt (also das passiert heute auch noch),
heute wird im Virtuellen der beste Kicker ermittelt
– Tischtennis: Wer denn Ball bis nach London schlagen kann, gewinnt die Tischtennis
Challange
– Survival of the fittest mal anders: Wer de leckerste Portion zum Essen im Umkreis von
150m findet findet, kriegt einen Keks (beziehungsweise Apfelmuffin)
Am Nachmittag waren alle so richtig eingespielt, sodass besonders in der Analyse eine
herausragende Expertise zum Vorschein kommen kann. Tönjes war so sehr mit dem Schieben von Figuren beschäftigt, das Schieben mit (minimalen Aufwand) in der zweiten Partie die oberste Priorität bekam und er Remis spielte. In der Analyse: „Junge, die kann ich auswendig“. Jan-Luca spielt halt so solide, dass folgende Worte zu jeder seiner Stellungen passend mag: „Jo, dann hab ich den halt gespielt, weil der logisch aussah“ Meistens hat er damit auch recht gehabt und in der Nachmittagsrunde wieder einmal solide aufgetrumpft. Samuel und Jelte haben in der zweiten Runde fast zeitgleich gewonnen und waren sich demnach in ihrer Nachbetrachtung einig: ruhig spielen,
Vorteile nicht wieder leicht wegschenken, dann einfach gewinnen. Schach kann so einfach sein.
Samir spielte am längsten, sodass die Kurzanalyse: „War ziemlich unentschieden, schade“
ausreichen sollte. Finn füllt seine Analyse mit blumigen Formulierungen auf und erzählte von seinem glorreichen Errungschaften auf dem quadratischen Schlachtfeld. Dass sein Gegner korrekt opferte, aber nicht präzise weiterspielte, beschrieb er wie ein erfahrener Geschichtenerzähler Und um nach zwei Runden alle Details unter die Lupe zu nehmen, reicht manchmal nicht die Zeit.
Für leckere Burger wiederum ist immer Zeit. Und morgen kommt die Zeit der Kleinen.

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